26.07.2020

comspace entwickelt Chatbot Cora für das EvKB

Besuchsverbot, Cafeteria oder Hygieneregeln: Täglich haben die Menschen aus Bielefeld und Umgebung Fragen an das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB). Auf der Internetseite des Klinikums beantwortet jetzt der neue Chatbot Cora die häufigsten Fragen rund um das Corona-Virus. Aufgebaut und umgesetzt hat ihn comspace auf Basis der Conversational AI Platform von Mercury.ai, ebenfalls aus Bielefeld.

Besucher der Webseite www.evkb.de finden unten rechts das Emoji-Gesicht von Cora, die sogleich freundlich per Chat ihre Hilfe anbietet und auf weit mehr als 700 Fragen antworten kann. „Wir haben den Anspruch, auf unserer Webseite bestmöglich zu informieren, gerade in Zeiten der Pandemie”, sagt Sandra Gruß, Leitung der Unternehmenskommunikation im EvKB. „Die Menschen haben viele Fragen und wir versuchen so viele wie möglich zu beantworten – im persönlichen Gespräch, auf unserer Internetseite,in Sozialen Medien und jetzt auch mit Cora.“ Der Chatbot ersetze kein persönliches Gespräch mit dem Arzt, betont Gruß. Deshalb verweist Cora schnell auf das Gespräch mit dem Arzt oder auf seriöse Stellen wie das Robert-Koch-Institut, wenn es um medizinische Informationen geht. Aber auf viele allgemeine Fragen könne Cora eine Antwort geben.

Beide Seiten lernen

„Wichtig ist für uns zu erfahren, auf welche Fragen Cora keine Antwort kennt. Denn schließlich sind das die Informationen, die unsere Patientinnen und Patienten interessieren.“ Und Cora lernt. In kürzester Zeit kann sie sich weiteres Wissen aneignen. Vor allem dann, wenn sich am Infektionsgeschehen etwas ändert und sich dadurch auch bei den Krankenhäusern Änderungen ergeben. Hinter Coras Training stehen natürlich Menschen, die sie mit Informationen füttern. Seit der Startphase im Mai hat Cora bereits mit über 13.000 Usern gechattet.

Cora: mehr als nur Corona

Stefan Trockel, CEO des Bielefelder Startups Mercury.ai, ist besonders auf die Lernfähigkeiten der Plattform stolz. „Cora und alle anderen Chatbots, die auf unserer Plattform entstehen, lernen ständig dazu. Jedes Mal, wenn eine Anfrage gar nicht oder falsch verstanden wird, werden die Bots ein Stückchen schlauer.“

Grundlage für Cora ist die “Conversational AI Platform” von Mercury.ai. Es ist eine Software, auf deren Basis eine Vielzahl von Chatbots entwickelt werden können. Die größten Stärken hat die Plattform in den Bereichen Kundenservice und Kaufberatung beim Onlineshopping. Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat Anfang Juni den Maggi Chatbot „KIM“ im Messenger-Dienst Whats App gestartet – mit der Technologie aus Bielefeld.

comspace ist Partner von Mercury.ai und für den Aufbau und die Integration in bestehende Systeme zuständig. “Content Management und digitale Transformation sind seit fast 20 Jahren unser Markt. Chatbots sind da ein wichtiges Thema,” sagt Johannes Tappmeier, Head of Account Management bei comspace. “Nach dem anfänglichen Hype und der folgenden Enttäuschung über Chatbots sind wir jetzt in einer pragmatischen Phase angelangt. Unternehmen wollen Chatbots, weil sie eine Funktion übernehmen, nicht, weil sie schick sind.”

Über mercury.ai

Mercury.ai wurde im Juli 2016 von Forschern des CITEC, zusammen mit Digital-Experten aus einer weltweit führenden Netzwerkagentur gegründet. Mercury.ai profitiert von mehr als 35 Jahren Forschung in den Bereichen Machine Learning, Computerlinguistik und semantische Technologien und weit über 250 wissenschaftlichen Publikationen des Gründungsteams sowie der Erfahrung aus einer Vielzahl von digitalen Projekten bei großen Marken und DAX-Unternehmen. Auf dem Weg in eine Welt hochkomplex vernetzter Systeme fand das junge Unternehmen zunehmend heraus, dass natürliche Sprache die intuitivste und leistungsfähigste Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ist. Es ist die Mission bei Mercury.ai, eine intelligente Schnittstelle bereitzustellen, die eine natürlich anmutende Konversation zwischen Mensch und Maschine ermöglicht.

Über das Evangelische Klinikum Bethel

Das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) ist ein Haus der Maximalversorgung und gehört zu den 10 größten Krankenhäusern in NRW. Gemeinsam mit seinem Schwesterkrankenhaus, dem Krankenhaus Mara, führt das EvKB 1.755 Betten und beschäftigt über 4.600 Mitarbeitende in 27 chefarztgeführten Kliniken und Instituten sowie drei Belegabteilungen. Jährlich werden in beiden Häusern gemeinsam rund 170.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Besondere Schwerpunkte sind: Epileptologie, Neurochirurgie mit Epilepsie-Chirurgie, Neurologie, Psychiatrie, die fachübergreifende Unfallversorgung im überregionalen Traumazentrum, die Kinder- und Jugendmedizin mit dem Perinatalzentrum (Level I) sowie die interdisziplinäre Krebstherapie im Tumorzentrum.