Big Data – das ist doch kein Thema für den Mittelstand?!

Big Data war schon 2012 ein vieldiskutiertes Thema. Auch ein namhafter CMS Hersteller und ein Anbieter von Webanalyse-Lösungen griffen bereits das Thema auf. Grund genug für uns zu schauen, was hinter dem Begriff steckt und wo wir als Online-Dienstleister Berührungspunkte sehen sowie die Frage zu stellen:
Ist Big Data auch ein Thema für Mittelstand und Nicht-Online-Unternehmen?

Aber fangen wir mit der Frage an, was Big Data überhaupt ist: Unter Big Data versteht man besonders große, meist unstrukturierte Datenmengen, die mit klassischen Datenbankensystemen oder Daten-Management-Tools nicht oder nur unzureichend verwaltet und verarbeitet werden können.

Wo kommen diese Datenmengen her?

Besonders soziale Netzwerke und mobile Internetnutzung sind für das weltweite Anwachsen des Datenvolumens verantwortlich. Allein Unternehmen wie Facebook, Google oder amazon sammeln und verwalten aufgrund von Milliarden an Postings, Fotos, Likes, Produktbewertungen etc. riesige Datenmengen. So fallen bspw. bei Facebook täglich 2,5 Milliarden Inhalte, 2,7 Milliarden Likes und 300 Millionen Fotos an – das macht ein Datenvolumen von mehr als 500 Terabyte am Tag. Und die weltweit anfallende Datenmenge verdoppelt sich momentan ca. alle 18 Monate.

Dies sind beeindruckende Zahlen. Aber Big Data fallen nicht nur in den sozialen Medien oder im Handel an, sondern auch in allen anderen Branchen, z.B. auch in der Finanzindustrie, dem Energiesektor oder in der Wissenschaft. Überall hinterlassen Millionen Nutzer täglich neue Daten unterschiedlichen Formats: Meinungen und Kommentare, Fotos und Videos, Transaktionsdaten bei Online-Käufen, GPS-Signale von Handys u.v.m..

Als Online-Dienstleister interessieren uns an dieser Stelle natürlich besonders die Informationen aus dem Web, die wir mit Hilfe unserer Analyse-Lösung oder dem CMS auf der Website und in den sozialen Netzwerken sammeln. Wenn ich einen Blick auf unser Portfolio werfe, dann rücken besonders die Lösungen unseres Partners für Web-Analyse, Webtrekk, in den Mittelpunkt und daher lassen wir in einem Interview Webtrekk Geschäftsführer Christian Sauer zu Wort kommen.

Speicherung und Sicherung von Big Data – eine Herausforderung

Alle diese „großen Daten“ müssen auf speziellen Rechnern gespeichert, gesichert und nach Möglichkeit nutzbringend für den Website-Betreiber analysiert werden. Nur dann lassen sich Einsichten über die Entwicklung von Nutzerverhalten gewinnen, die Kundenkommunikation verbessern, Einsparpotentiale aufgrund von optimierten Prozessen generieren oder Wettbewerbsvorteile erlangen.

Die systematische Analyse von Big Data steht in den meisten Unternehmen jedoch erst am Anfang, u.a. da sich die Softwareentwicklung für die Verarbeitung solcher Datenmengen noch im „Alpha-Stadium“ befindet. Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist der Datenschutz. Wer kontrolliert die Daten und wer sorgt dafür, dass die Daten nicht missbräuchlich verwendet werden? Auch gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Datensicherung in der Cloud sind dies wichtige Fragen, mit denen sich die Unternehmen auseinander setzen müssen. Sind diese Hürden überwunden, bieten sich bedeutende Chancen auf neue Erkenntnisse, sofern es gelingt, den kontinuierlich zunehmenden Datenstrom effektiv zu verarbeiten.

In unserem Artikel Big Data und die Herausforderungen für die Unternehmens-IT gehen unser Partner Thomas Krenn als Anbieter von Serverhardware und unser comspace IT-Service auf die technische Seite von Big Data und die technischen Herausforderungen durch unüberschaubare Datenmengen ein.

Big Data in der Zukunft

Die Zukunft wird zeigen, ob Big Data auch im Mittelstand ankommt. Denn obwohl Unternehmen das Potential in Big Data sehen, gelten unter deutschen Firmen lt. einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssystem (Fraunhofer IAIS) Datenschutz- und Sicherheitsbedenken als größte Probleme (50%) beim Einsatz von Big Data – gefolgt von dem fehlenden Budget (43%).

Die Herausforderung für 2013 wird wohl zunächst sein, ganz individuell eindeutige Geschäftsmodelle und wertschöpfende Vorteile in der Verarbeitung und Analyse von Big Data zu erkennen und den Risiken und erforderlichen Budgets gegenüber zu stellen.

Ein praktisches Beispiel, wie und auf welch unterschiedlichen Wegen sich Big Data nutzen lässt, demonstriert eindrucksvoll die Stadt New York, die große Informationsmengen als OpenData öffentlich zur Verfügung stellt und damit App-Entwickler und Unternehmen zu einigen hilfreichen und erfolgreichen Projekten animiert hat.

Anke Lorge

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